Interessante Ein- und schöne Ausblicke am Rhein – Rückblick auf das 6. BSL-Forum

Bereits zum sechsten Mal fand am 03. und 04. November 2016 das BSL Transportation Forum statt und wartete im Vergleich zu den Vorjahren mit zwei Neuerungen auf. Erstmals führten wir die Veranstaltung in Kooperation mit unserem Partner mobilité Unternehmensberatung durch und verlegten in diesem Zuge den Veranstaltungsort vom Hamburger Hafen an das Kölner Rheinufer.

Unter dem Motto „Mobilität 2025 – digitalisiert, liberalisiert, finanziert!“ diskutierten Vertreter von ÖPNV- und SPNV-Unternehmen, Aufgabenträgern sowie Mobilitätsanbietern und Dienstleistern auf Basis sehr informativer und anschaulicher Fachvorträge zu Entwicklungen und Veränderungen der Mobilitätsgestaltung von morgen.

Stephan Pfeiffer aus der Konzernentwicklung der Deutschen Bahn AG berichtete über den aktuellen Stand der Arbeiten zum Thema „Autonomes Fahren auf der Straße“ als Teil der Digitalisierungsstrategie der DB AG und lieferte damit die Grundlage für eine angeregte Diskussion der Risiken und Chancen für den öffentlichen Verkehr der Zukunft.

Die Frage der Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten griff im Anschluss Thomas Bienek vom Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) auf und stellte am konkreten Beispiel der Ruhr-Sieg-Strecke und des „Hellweg-Korridors“ vor, wie der Zweckverband das regionale SPNV-Angebot mit der Fernverkehrsoffensive der DB AG verknüpfen möchte. Auf besonderes Interesse der Teilnehmer stießen dabei die rechtlichen Überlegungen zur Ausgestaltung dieses Ansatzes.

Rechtliche Aspekte beschäftigten im weiteren Verlauf auch die Teilnehmer der Podiumsdiskussion, die unter dem Titel Liberalisierung und Digitalisierung des Vertriebs – Wohin geht die Reise? stand. Dr. Tobias Heinemann (Transdev), Marion Brückmann (DB Vertrieb) und Thomas Friderich (moovel Group) diskutierten eine große Bandbreite operativer und strategischer Fragestellungen des Vertriebs der Zukunft. Einig waren sich die Diskutanten in der Vision einer aus Fahrgastsicht verbund- und verkehrsträgerübergreifend einfachen Mobilitätskette. Deutlich wurde aber auch, dass es hierfür noch eine wesentlich intensivere Kooperation inkl. des offenen Datenaustauschs aller Akteure geben müsse. Eine einheitliche Standardlösung sei aufgrund des rasanten technischen Fortschritts aber nicht sinnvoll und erstrebenswert.

Den zweiten Veranstaltungstag eröffnete Dr. Markus Raupp von den Stuttgarter Straßenbahnen. Er gab einen umfassenden Einblick in die Vertriebs- und Tarifstrategie 2030 der SSB. Dabei setzte er einen Schwerpunkt auf das Online-Engagement, berichtete über die bereits erzielten Erfolge und skizzierte die noch ausstehenden Arbeiten im Zusammenhang mit der weiteren Digitalisierung.

Digitalisierung und Innovationen standen auch im anschließenden Vortrag von Gunnar Heipp als Vertreter der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) im Fokus. Herr Heipp griff verschiedene Themenfelder des Vortags auf und gab einen Überblick der Aktivitäten der Stadtwerke München/ MVG in den Bereichen Car Sharing, Radverleihsysteme, Elektromobilität und autonomes Fahren sowie Smart Cities.

Dass die Notwendigkeit eines aktiven Managements dieser verschiedenen Mobilitätsformen auch auf kommunaler Seite noch nicht durchgängig erkannt bzw. die Bereitschaft dazu noch nicht überall vorhanden ist, berichteten Theo Jansen vom Verkehrsverbund Rhein-Sieg und Dr. Hendrik Koch von mobilité. Sie stellten unter dem Titel Kosteneffizienz durch Mobilitätsmanagement das für die kommunale Praxis entwickelte Handbuch vor, mit dessen Hilfe den kommunalen Entscheidungsträgern aufgezeigt werden soll, dass Mobilitätsmanagement die Kosteneffizienz steigert und einen Beitrag zur effizienten Mittelverwendung in kommunalen Haushalten leistet.

Die Veranstaltung schloss mit dem Vortrag Strategische Investitions- und Unterhaltsplanung – Praxiserfahrungen aus der Weiterentwicklung des Anlagenmanagements. Karlheinz Lebisch und Bernd Pfeifer von der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) stellten die Kernpunkte des weiterentwickelten VGF-Asset Managements sowie des zugehörigen Software-Tools vor und berichteten von den bisherigen praktischen Erfahrungen des Tool-Einsatzes. Zum Abschluss erfolgte der Blick in die Zukunft und thematisierte anstehende Veränderungen durch die weitere Digitalisierung der Prozesse

Die einzelnen Vorträge sind ab sofort für die Teilnehmer des Forums ►►► hier  zum Download bereitgestellt (dieser Bereich ist kennwortgeschützt).

Wir bedanken uns bei allen Referenten und Teilnehmern für die gelungene Veranstaltung und freuen uns auf die Fortsetzung der Veranstaltungsreihe!

12. November 2016